Die Legende des Amphibol-Steins: Ein Schatz der koreanischen Tradition

Der Jangsu-Amphibol-Stein ist tief in der koreanischen Geschichte verwurzelt und eng mit der kulinarischen Tradition des Landes verbunden. Seine Verwendung reicht bis in die Joseon-Dynastie zurück, insbesondere in die Regierungszeit von König Sukjong. Generationen von Koreanern haben diesen einzigartigen Stein zur Zubereitung traditioneller Gerichte genutzt, und noch heute wird er als hochwertiges Material für Steintöpfe und Grillplatten geschätzt.

Der Jangsu-Amphibol-Stein, einst ein königlicher Schatz der Joseon-Dynastie, bewahrt bis heute die koreanische Kochtradition – er verleiht Speisen außergewöhnlichen Geschmack, hält Wärme und symbolisiert Jahrhunderte kulinarischer Perfektion.

Warum Amphibol ein besonderer Stein ist

Der Jangsu-Amphibol-Stein ist einzigartig, denn er wird ausschließlich in Korea abgebaut und gilt als Edelstein, da er bis zu 93 % fernes Infrarotlicht abstrahlt. Laut der japanischen Forschungsarbeit „Portable Gas Stove Booklet – Far-infrared Rays“ und den wissenschaftlichen Publikationen des koreanischen Forschers Dr. Park Gwang-seok soll Amphibol zudem gesundheitliche Vorteile bieten.

Die Ursprünge des Jangsu-Amphibol-Steins

Die Geschichte beginnt mit Choi Jae-min, einem königlichen Verhörbeamten, der aufgrund einer Intrige nach Jangsu in der Provinz Jeollanam-do verbannt wurde. Dort musste er sich selbst versorgen und begann, Getreide auf den Berghängen anzubauen sowie Wildtiere wie Hasen und Fasane zu jagen. Doch er stand vor einem Problem – er hatte kein geeignetes Werkzeug, um das Fleisch zuzubereiten. Eines Tages bemerkte er, dass es in der Umgebung viele große, flache Steine gab. Er entschied sich, einen davon über dem Feuer zu erhitzen und das Fleisch direkt darauf zu garen. Das Ergebnis war erstaunlich – er hatte noch nie zuvor so köstliches Fleisch gegessen.

Fasziniert von der einzigartigen Wirkung des Steins auf die Speisen, begann er, die Steine gezielt abzubauen und schlug dem König vor, sie für die Essenszubereitung zu nutzen. Schließlich entdeckte er einen besonders hochwertigen Amphibol-Stein, schliff ihn flach und nannte ihn „Steinfleischgrill“. Der Stein wurde über den örtlichen Gouverneur an König Sukjong überreicht. Der König war von dem Geschenk begeistert und begnadigte ihn – allerdings ohne ihn wieder in sein Amt einzusetzen. So wurde Choi Jae-min stattdessen ein erfolgreicher Steinhändler und lebte von dem Verkauf der Jangsu-Amphibol-Steine, die er in Daeseong-ri, Jangsu, abbauen ließ.

Amphibol-Steintöpfe: Ein Genussverstärker für Speisen

Die Verwendung von heißen Steintöpfen ist in der koreanischen Küche tief verwurzelt – insbesondere beim Bibimbap, einem der bekanntesten koreanischen Gerichte. Diese beliebte Reisschüssel besteht aus gedämpftem Reis, gewürztem Gemüse, Rindfleisch, Ei und scharfer Chilipaste. Doch Bibimbap aus einer gewöhnlichen Schale schmeckt einfach nicht dasselbe – ein echtes Bibimbap muss in einem heißen Steintopf serviert werden.

Der heiße Steintopf hält die Speise länger warm und verleiht dem Reis eine leicht knusprige Kruste am Boden, die von Feinschmeckern besonders geschätzt wird. Bereits in der Vergangenheit erkannten die Menschen, dass kalte, gewürzte Zutaten den heißen Reis schnell abkühlen ließen und das Aroma verloren ging – deshalb begannen sie, heiße Steintöpfe für die Zubereitung zu verwenden.

Doch nicht nur Jeonju Bibimbap wird in heißen Steintöpfen serviert – auch andere Spezialitäten wie „Nährstoffreicher Steintopf-Reis“ (Yeongyang Dol-sot Bap) aus der Provinz Gangwon-do gehören dazu. Dieses traditionelle Gericht wird mit Kastanien, Ginkgofrüchten, Pinienkernen, Pilzen und Gemüse gekocht. Der darin gedämpfte Reis erhält einen glänzenden, frischen Look und bleibt lange warm. Alte koreanische Manuskripte erwähnen bereits, dass der beste Reis in Steintöpfen zubereitet wird.